Seit Mitte August können sehbehinderte Menschen die Bancomaten der Zürcher Kantonalbank barrierefrei bedienen. Wir waren beim Videodreh mit dabei.
Es war einer dieser schönen Spätsommernachmittage im September, als sich eine Handvoll Leute vor der ZKB Filiale am Prime Tower versammelten. Nicht primär aus monetären Gründen, wie man vielleicht vermuten könnte. Die ZKB plante einen Videodreh mit dem blinden René Jaun, der sein Augenlicht im Alter von 16 Jahren komplett verlor. Grund für den Videodreh sind die sprechenden Geldautomaten, die seit Mitte August 2020 bei der ZKB im Einsatz sind und es Menschen mit einer Sehbehinderung ermöglichen, die Bancomaten barrierefrei zu bedienen. Neu sind die Automaten mit einer Sprachsoftware ausgestattet. Sehbehinderten Menschen wird so das Abheben von Bargeld erleichtert. Der «Talking ATM» leitet die Personen Schritt für Schritt durch die Funktionen, sagt, wann was zu tun ist. Wir waren beim Videodreh mit dabei und durften dem blinden Protagonisten beim Bedienen des Bancomaten über die Schultern schauen, mit gebührend Abstand, versteht sich.
Zuerst steckte er die handelsüblichen Kopfhörer ein, schob die EC-Karte ins Lesegerät und lauschte der Computerstimme. Diese forderte ihn auf, den PIN Code einzugeben und den gewünschten Betrag anzuwählen. Gesagt, getan, der Automat spuckte Noten und Bankkarte aus. Auf die Frage, ob ihm diese Neuheit das Leben erleichtere, meinte René Jaun schmunzelnd: «Ich muss mich mit Lob etwas zurückhalten, denn meiner Meinung nach ist es längst überfällig, dass sehbehinderte Personen den Bancomaten barrierefrei bedienen können.» Die Dreharbeiten selbst waren schnell im Kasten. Das Video wird laut Media Relations Manager Yannik Primus fürs Intranet der ZKB und allenfalls auch extern verwendet.
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