Ende Januar wurde das Prime Tower Areal zum «Tatort». Erfahren Sie hier, welche Rolle der Prime Tower dabei spielt.
Ein schwarzer Mercedes-Benz parkt auf dem Prime Tower Areal. Daneben steht eine ganze Schar maskierter Leute, vielleicht 20 an der Zahl. Es ist mucksmäuschenstill. Plötzlich gestikuliert jemand wild in unsere Richtung und gibt uns zu verstehen, dass wir zurückbleiben sollen. Hoppla, sind wir etwa gerade mitten in die Aufnahmen zum neuen «Tatort» spaziert? Sorry! Ob sie nun wegen uns die Szene nochmals drehen müssen? Wir geben uns unschuldig und schleichen um den Prime Tower herum. Dort treffen wir auf den gut gelaunten Alexis Lieber, Aufnahmeleiter und Location Scout dieser Produktion. Er gewährt uns Einblicke hinter die Kulissen und erzählt von den Herausforderungen eines Drehs in Zeiten wie diesen. Warum wurde der Prime Tower als Location gewählt? Weil der Tower etwas Mächtiges, Kraftvolles ausstrahle. Und zudem passe das Setting perfekt zur Story. Gedreht wird auf dem Prime Tower Areal, im Foyer, in der Sicherheitsschleuse sowie auf der 32. Etage in den Räumlichkeiten der Swiss Prime Site.
Die Umnutzung Rivington & Sons
Die Aufnahme-Bedingungen sind trotz Corona gut. Aufgrund der Homeoffice-Pflicht ist der Prime Tower praktisch leer – und so schmerzlich die Schliessung der Gastrobetriebe auch ist, für den Dreh ist es ein Glücksfall. So wurden die Räumlichkeiten im Rivington & Sons kurzerhand zum Büro, zur Maske und zur Garderobe umfunktioniert. Lieber erzählt, dass die Schauspieler und Statisten jeden Morgen vor den Dreharbeiten mittels Antigen-Schnelltest auf Corona getestet werden. Die Zeit ohne Mund-Nasen-Schutz wird aufs Minimum reduziert. Alle anderen Crewmitglieder tragen den Schutz ständig.
Mittags fallen die Masken
Wir gehen um die Ecke in Richtung Maag Halle. Alexis Lieber zeigt uns, wo die Crew gemeinsam isst. Essensduft liegt in der Luft, Rémy und sein Team bereiten im Foodtruck das Mittagessen zu. Täglich frisch, versteht sich. Da möchte man sich am liebsten hinsetzen und mitessen. In der Halle sind die Festbankgarnituren mit gebührend Abstand aufgereiht, gedeckt ist für jeweils vier Personen, Plexiglasscheiben in der Tischmitte schützen zusätzlich. Und es sind leistungsstarke UVC-Air-Cleaner im Einsatz. «Mittags ist der einzige Zeitpunkt des Tages, wo man sein Gegenüber ohne Maske sieht», meint Lieber und schmunzelt «manchmal weiss ich bis dahin gar nicht, wie die Person eigentlich aussieht, da wir häufig neue Leute am Set haben.»
Acht bis neun Drehstunden täglich für sechs Minuten Spielzeit
Wenn wir am Sonntagabend genüsslich auf der Couch liegen und den «Tatort» schauen, vergessen wir manchmal, wie viel Arbeit dahintersteckt. Für eine Folge wird an 22 Tagen gedreht, eine rund 50- köpfige Crew ist dafür im Einsatz. Und die Tage sind lang. Lieber erzählt, er sei seit 5.30 Uhr morgens hier. Im Schnitt seien es täglich acht bis neun Drehstunden – plus nochmals einige Stunden für Aufund Abbau. Gedreht wird hier im Prime Tower während drei Tagen. Das entspricht bei Ausstrahlung ungefähr 15 bis 20 Minuten Spielzeit. Wir sind gespannt und freuen uns schon jetzt, wenn die «Tatort»-Kommissarinnen Carol Schuler und Anna Pieri Zuercher wieder für Recht und Ordnung sorgen.
Die «Tatort»-Folge im und um den Prime-Tower wird voraussichtlich 2022 auf SRF 1 ausgestrahlt. Die bisherigen beiden Folgen des Zürcher «Tatorts» sind auf Play Suisse kostenlos abrufbar:
https://www.playsuisse.ch/landing
Share